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Samstag, 27. August 2011

Neue Paintballhalle in Neustadt

Ein Gerichtsurteil belegt: Paintball ist Sport. Im ehemaligen Comet in der Austraße entsteht dafür eine zweifeldrige Halle.

Neustadt - Es ist ein sensibler Bereich, der des Paintball-Spiels. Sehen die einen darin eine Sportart, die voll im Trend liegt, sehen andere darin sogar kriegsverherrlichendes Tun. Der Neustadter Bausenat hat bereits in seiner Juni-Sitzung einstimmig der Umnutzung des ehemaligen Einzelhandelsgeschäfts in der Austraße 65 in eine zweifeldrige Paintball-Halle zugestimmt.
"Wir haben den Antrag natürlich mit dem Rechtsamt geprüft und festgestellt, dass Paintball nicht verboten ist. Gerichtsurteile belegen, dass das Sport ist", erläutert Peter Fröber vom Bauamt der Neuen Presse auf Nachfrage. Oberbürgermeister Frank Rebhan bestätigt die Aussage: "Wenn nach der Bayerischen Bauordnung etwas genehmigungsfähig ist, dann ist das zu genehmigen." Freilich nur in einem abgeschlossenen Raum, denn: "Wovor der Staat schützt, ist, dass man als ahnungsloser Spaziergänger im Wald von diesen Sportlern quasi zu Tode erschreckt wird", ergänzt Rebhan.
Somit ist der Weg frei für den Investor, den ehemaligen Comet-Markt umzugestalten und darin Paintball spielen zu lassen. "Paintball versteht sich als Teamsport. Gefordert sind vor allem Teamwork und taktisches Geschick. Mit dem Wachsen des Sports und des Spielablaufes sind immer mehr Athletik und körperliche Fitness gefordert. Von einigen amerikanischen und englischen Firmen wird es sogar zur Mitarbeiterschulung eingesetzt. Aber auch in Deutschland werden die Hallen und Felder immer öfter von Firmen- und Freizeitgruppen gebucht", sieht Kai Freyer viel Potenzial in der Region, seine Paintball-Halle zu füllen.
Der von vielen als "Mister Flohmarkt" bekannte Neustadter, sieht denn auch nichts Verwerfliches darin, sondern setzt auf den Trendsport Paintball. "Die Idee kam mir bei einem Bierchen", gesteht er in einem Gespräch mit der Neuen Presse in der künftigen Paintball-Halle, die derzeit noch gähnend leer ist. "Wir haben hier eine Fläche von rund 1000 Quadratmetern mit Hindernissen und Deckungen zu füllen, sodass ein Spielfeld mit Echtheits-Charakter entsteht", erklärt er. Dazu will er mit Autowracks über Paletten und Fässern von den sonst üblichen aufblasbaren Hindernissen weg zu mehr Realität gelangen. "Ich habe mir eine Halle in Bad Kissingen genau angesehen." Natürlich seien Auflagen zu erfüllen. Unter anderem müssen Paintball-sichere Fangnetze angebracht sein, denn es können auch Zuschauer in die Halle kommen, und die müssen natürlich geschützt sein, zeigt er auf. Vor über einem Jahr hat er die Genehmigung eingereicht, die ihm jetzt eine tägliche Öffnung bis 22 Uhr ermöglicht, auch an Sonn- und Feiertagen. "Natürlich kann die Ausrüstung gemietet werden, denn Markierer, Brustpanzer, Overall, Handschuhe und Helme hat nicht jeder zu Hause", weiß Freyer. Denn Sicherheit wird groß geschrieben. "Es wird mit 7,5 Joule geschossen, und da sind blaue Flecken schon drin", sagt Freyer. "Aber wir wollen keine Rambos und Leute, die im Tarnanzug kommen", erteilt Freyer einer bestimmten Klientel eine Absage.
Mit einer Eröffnung ist allerdings nicht vor Jahresende zu rechnen, da die Ausstattung sehr kostenintensiv ist. Bis dahin werden sicherlich weiterhin Flohmärkte in der Austraße 65 stattfinden. pet
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ein Spiel für Rambos

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